07.10.2024 - Stammtisch mit der Ballett-Kompanie
Plötzlich liegt ein Bein neben dem Kopf
Der Theaterförderverein war zu seinem Stammtisch im Oktober in den Trainingsraum des Ballett-Ensembles des Theaters Plauen-Zwickau eingeladen. Beim Eintritt in den ehemaligen Sitzungsraum des Stadtrates konnten wir den Tänzern schon mal bei ihren Dehnungs- und Erwärmungsübungen auf dem Tanzteppich, der ursprünglich mal vom Theaterförderverein finanziert wurde, zusehen. Unglaublich beweglich zeigten sich bereits da die Mitglieder der Kompanie – noch in wärmerer Trainingskleidung. Was für mich nach verknoteten Körpern aussah, wenn beispielsweis ein Bein plötzlich neben dem Kopf abgelegt wird, waren nur Übungen vor dem eigentlichen Training.
Nach der Begrüßung durch den Ballettdirektor Sergei Vanaev begann das gemeinsame Warm Up. Begleitet vom Ballett-Repetitor Masayuki Carvalho am Flügel machte der Ballettchef konkrete Ansagen, nach denen sich die 11 Tänzerinnen und 6 Tänzer an den Ballettstangen bewegten. Da die Mitglieder der Kompanie aus verschiedenen Ländern kommen, u. a. Japan, China, Korea, Brasilien, Finnland, Italien, wird im Ensemble Englisch gesprochen. Ich weiß nicht, ob mein Englisch nicht ausreichte oder ob die verwendeten Begriffe doch etwas spezifisch sind – ich jedenfalls habe bis auf eine einige französische Einsprengsel, z. B. „Plie“, nichts verstanden. Bei den Tänzerinnen und Tänzern funktionierten die Ansagen, sie bewegten sich zur Musik. Erste Schweißperlen wurden sichtbar und immer mehr Garderobenteile wurden abgelegt.
Seit ca. 3 Wochen bereitet sich das Ensemble auf die Premiere des Balletts „Der Nussknacker“ von Tschaikowski vor. Sergei Vanaev ist der Choreograf des Stücks und er stellte uns einige Mitwirkende vor, z. B. die beiden Hauptdarsteller Nussknacker und Clara, den Mäusekönig, die Zuckerfee.
Für uns gab es nun erste Einblicke in Szenen des Balletts. Immer wieder wechselten die Beteiligten. Interessant war, dass Doppelbesetzungen am Rand der „Bühne“ immer mittanzten. Was ich so auch nicht erwartet hätte, war die große Aufmerksamkeit gegenüber den KollegInnen von Seiten der gerade nicht tanzenden Ballett-Mitglieder. Sie sparten nicht mit Beifall, den es auch reichlich von uns Gästen gab.
Anschließend stand der sympathische Ballett-Chef für unsere Fragen zur Verfügung. Es war sehr spannend, der hochkonzentrierten Arbeit der Kompanie zuzusehen. Die ersten Eindrücke des Balletts machen Lust, die fertige Produktion dann auf den Theaterbühnen in Zwickau oder Plauen zu erleben.