Besuch der Oper Ödipe im Theater Gera
Oedipe (ödip):Oper des rumänischen Komponisten George Enescu, Libretto von Edmond Fleg, in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Pünktlich um 13:00 Uhr starteten wir mit unserem Bus in Richtung Gera. Dort angekommen, war es uns möglich, an der im Konzertsaal stattfindenden Einführung zur Oper, teilzunehmen.
Hier erfuhren wir u. a., dass dies das einzige Werk ist, das die umfassende Lebensgeschichte Ödipusses von der Geburt bis zum Tode darstellt. Nur wenige Musikinstitutionen weltweit trauten sich, dieses äußerst komplexe und anspruchsvolle Werk zur Aufführung zu bringen. Eine andere Besonderheit: die Frage der Sphinx. Üblicherweise wird nach einem Wesen gefragt, das morgens auf allen Vieren, mittags auf 2 und abends auf 3 Beinen läuft. In dieser Aufführung wird die Frage gestellt: Welches Wesen ist stärker, als das Schicksal? Die Antwort in beiden Fällen gleich: der Mensch.
Nach der interessanten Einführung nahmen wir pünktlich um 14:30 Uhr unsere Plätz ein.
Zu unserem Erstaunen betraten 2 Herren die Bühne, die ausdrücklich betonten, dass sie nicht Teil der Aufführung sind. Die Verwunderung machte aber bald einer Bewunderung Platz. Es handelte sich um Vertreter des Verbandes des Deutschen Theater- und Medienverlages. Sie hatten die erfreuliche Aufgabe, den jährlich ausgelobten Preis für Konzept und Spielplangestaltung an die Theater & Philharmonie Thüringen zu überreichen. Mit großem Applaus wurde die Preisübergabe begleitet.
Jetzt konnte die Opernaufführung beginnen, eine lyrische Tragödie in vier Akten und 6 Bildern.
Basierend auf den antiken Dramen „König Ödipus“ und“ Ödipus auf Kolonos“ von Sophokles, haben es die Theater & Philharmonie Thüringen verstanden, dieses opulente Werk großartig zu inszenieren und zu interpretieren. Die Wucht der Musik und die Geschichte zogen uns in den Bann. Die 3 stündige Aufführung verging wie im Fluge.
Noch völlig gebannt von der Aufführung, traten wir unsere Rückfahrt nach Zwickau an.
Fazit:
Eine großartige Aufführung, die so bald wohl nicht mehr zu sehen sein wird.
Das Theater: ein Zweckbau, mit großem Foyer und barock anmutendem Theater- und Konzertsaal, Theaterrestaurant, hat uns ebenfalls gefallen.
P.S.: unter dem Titel: Vertrauen ist gut, … noch eine kleine Anmerkung.
Als wir voll großer Erwartung unsere Plätze einnehmen wollten, waren diese besetzt! Was war geschehen? Wir hatten Karten erhalten, die für eine Aufführung am 17.02.2019 vorgesehen waren.
Keinem ist dieser Irrtum aufgefallen. Die Karten gingen durch viele Hände, auch durch unsere eigenen und die der Platzanweiserinnen. Nach der großen Verwunderung erfolgte Erleichterung, uns wurden andere Plätze zugewiesen, von denen aus wir die Aufführung ebenso gut hören und sehen konnten.
Wir haben es mit Humor getragen.