Stammtisch Rathausführung 07.11.2017
Abends im Rathaus, eine ganz besondere Führung
Unser Novemberstammtisch fand am 07.11.2017 im Rathaus statt. Eines im Voraus, wer an dieser Führung nicht teilnehmen konnte, hat etwas verpasst.
Um 17:00 Uhr fanden sich ca. 30 Interessierte unseres Fördervereines vor dem Bürgerservice im Erdgeschoss ein. Pünktlich um 17:00 Uhr erschien Carmen Rau, Mitarbeiterin vom Bürgerservice, um mit der Führung zu beginnen. Plötzlich hörten wir im Hintergrund eine Stimme, die zu unserer Oberbürgermeisterin gehörte. Frau Dr. Findeiß begrüßte uns recht herzlich in ihrem Haus und lud uns ein, ihre Arbeitsräume zu besichtigen. Diese Einladung haben wir natürlich sehr gerne angenommen. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, diese Räume zu besuchen? Eigentlich nie. Natürlich war die 900 Jahrfeier unserer Stadt ein Thema. Frau Dr. Findeiß präsentierte uns das eigens für diese Fest entworfene Trikot mit der Seriennummer 01/900.Wir erfuhren, dass Gedenkmünzen in Silber und Gold geprägt werden. Auf die silberne Münze, ebenfalls das erste Exemplar, konnten wir schon einen Blick werfen. Ein Thema war auch das Gewandhaus. Zur Zeit wird noch gebaut. Eine Unterbrechung und damit Terminverschiebung ist aber nicht zu vermeiden. Hoffen wir, dass schnell neue, zuverlässige Firmen gefunden werden können.
Nach dieser überraschenden Begrüßung konnte Frau Rau die Führung beginnen. Zwar nicht, wie sonst immer vor dem Rathaus, sondern im Rathaus. Frau Rau informierte uns über die baulichen Veränderungen, die mit den letzten, großen Umbau- und Sanierungsarbeiten von 2009 bis 2011 erfolgten. Ziel war es, das Alte mit dem Modernen zu verbinden. Auch haben hier alle im Stadtrat vertretenen Fraktionen ihr Büro. Auf der im ersten Obergeschoss angebrachten Wirtschaftstafel findet man unser Stadtwappen, kann die Geschichte der Stadt erkunden und hier angesiedelte Gewerke stellen ihr Unternehmen vor. Interessant war der Besuch im Bürgersaal. Er wird bekanntlich für die Stadtratssitzungen genutzt. Für öffentliche Sitzungen gibt es eine Besucherempore. Der Saal wird aber auch von großen Firmen oder privat für Veranstaltungen angemietet. Besonderer Blickfang in diesem Saal ist das Glasbild. Es war zur Abendzeit beleuchtet und kam so noch mehr zur Geltung. Das Bild entstand 1991. Der in Werdau geborene Künstler Heinz Lanzendorf erhielt damals den Auftrag, ein Bild zur Geschichte Zwickaus zu gestalten. Frau Rau erläuterte uns einige Bilderdarstellungen. Der Künstler verstarb in diesem Jahr im Alter von 96 Jahren.
Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Besichtigung der Jakobskapelle. Ein Raum, der ursprünglich nicht im Rathaus vorhanden war, sondern 1473 – 1477 durch Arnold von Westfalen, auf der Ostseite nachträglich eingebaut wurde. Im Zuge der Sanierungsarbeiten bis 2011 wurde dieser Raum modernisiert und zu einer wahren Perle des Rathauses. Wir konnten uns von den gelungenen Restaurierungsarbeiten in einem Film vor Ort überzeugen. Frau Rau lenkte unsere Aufmerksamkeit auf die Chorfenster mit Vorhangbögen im Erker, das Kreuzrippengewölbe aus rotem Cainsdorfer Sandstein und die Deckenbemalung aus dem Mittelalter. Eine Besonderheit hier, es gibt nur ein Deckenbild mit Darstellung des mittelalterlichen Markttreibens. Die übrigen Felder sind leer. Warum? Die Frage musste offen bleiben. Der Raum wurde unterschiedlich genutzt. Er diente als Gebetsraum für die Ratsherren vor ihrer Ratssitzung, war Archivraum und Dienstzimmer des ehemaligen Bürgermeisters Lothar Streit. Heute werden hier Ehrengäste und Delegationen empfangen. Und alle die, die sich trauen, können hier den Bund für das Leben schließen.
Um 18:00 Uhr betraten wir den Balkon des Rathauses. Eine Punktlandung, die Glocken des Domes läuteten. Ein unvergesslicher Eindruck, der Blick über das nächtliche Zwickau, den Hauptmarkt mit Weihnachtsbaum, der beleuchtete Dom… In unserer Bildergalerie können Sie all die Eindrücke noch einmal nachempfinden.
Den Abschluss gegen 18:30Uhr bildete die Betrachtung unseres Stadtwappens am Rathaus mit der neogotischen Fassade. Hier erfuhren wir auch, was die zwei Jahreszahlen im Stadtwappen bedeuten, links: 1404, Rathausneubau nach Stadtbrand, rechts: 1862, Anbringung des Stadtwappens am Rathaus. Mit diesen Eindrücken vor dem Rathaus verabschiedete sich Frau Rau von uns, die mit viel Applaus bedacht wurde.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei unserer Oberbürgermeisterin, Dr. Pia Findeiß und bei Carmen Rau, Mitarbeiterin Bürgerservice, bedanken, die diese Führung für uns zu einer ganz besonderen gemacht haben.
VIELEN DANK im Namen aller, die an der Führung teilgenommen haben.